Donnerstag, 12. Dezember 2013

Geht der Fjällräven-Rucksack eigentlich noch?


Was die Longchamps Taschen für die Juristen, ist der Fjällräven Rucksack für die Geisteswissenschaftler. Zumindest war er es einmal. Vereinzelt trifft man noch die ein oder andere Schülerin, mit Ambitionen zum geisteswissenschaftlichen Studium, mit dem guten Stück auf dem Rücken an. Dazu trägt sie einen khakifarbenen Parker, Biker-Boots, Minirock und Strumpfhose und einen, sich durch alle Schubladen ziehenden, Loop-Schal.

Aber jetzt mal Schluss mit blöden Klischees und Vorurteilen. Eine kurze Zeit habe ich meinen lila Kanken, so heißt das Modell, echt gerne getragen. Irgendwann, noch in der Hochphase des Trends, hab ich ihn dann aus Versehen in Vogelkacke gestellt und dann war es aus mit der Liebe. Kein Scherz!

Jetzt hab ich ihn, nachdem er gründlich gereinigt wurde, aus der untersten Schublade gekramt. Aber so Recht weiß ich nicht, ob er mir noch gefällt. Ich befürchte fast mit diesem Retro-Rucksack ist es wie mit Chucks. Der Modeschuh wird nämlich von jeder Generation wieder "neu entdeckt" und gilt dann als Zeichen der Rebellion und des Individualismus, dazwischen sind sie dann allerdings eher weniger cool. Chucks gibt es immerhin schon seit 1917. Der Kanken von Fjällräven ist erst seit 1978 im Handel und wurde produziert für Schulkinder. So kommt es dann auch, dass einige besonders hippe Trägerinnen ihr Stück von ihrer Mama oder dem Papa vererbt bekommen haben.

Also werde ich den Kanken wieder in die Schublade packen und irgendwann erlebt er sicher sein Revival. Und auch wenn ich ihn dann vielleicht nicht selber noch einmal aufschnallen werde, so dann doch sicher meine Tochter oder sogar mein Sohn. Und dann sind sie der absolute Hit, weil ihrer noch Original aus dem Jahr 2011 stammt.

Eure Kati

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